Die Bundeswehr 11/2017

*EM#U Unter den Besuchern des neu aufgelegten Musik- festes der Bundeswehr in Düsseldorf waren auch 45 Mitglieder und Gäste der sKERH Hemau – und sie waren begeistert. Nach drei Jahren Pause erfährt diese Tradition mit einer Show der Ex- traklasse mit Spitzenformationen aus sieben Na- tionen einen Neustart. Über 700 Spitzenmusiker Der Bundesvorsitzende 1berstleutnant #ndrȌ WȜstner 2 v r im GesRrȇch mit Soldaten des Standorts LauRheim WȜstner bei Standorttagen: Bezug zur Basis zeichnet uns ausБ Landesverband SȜddeutschland LandesgeschȇHtsstelle: Prager Straße 3 , 82008 Unterhaching Telefon: (089) 615209-0 Fax: (089) 615209-99 E-Mail: sued.unt@dbwv.de BeauHtragter HȜr die 2ressearbeit: Oberstleutnant a.D. Ingo Kaminsky E-Mail: ingo.kaminsky@dbwv.de #us den KameradschaHten Teilnehmer der sKER* vor dem ehemaligen Bundesgȇste haus auH dem Bonner 2etersberg Ulm/Dornstadt. Was bewegt die Truppe? Das war die Frage, mit der der Bundesvorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbands, Oberstleutnant AndréWüstner, kürzlich nach Ulm reiste. Ulm ist Standort vom Bundeswehrkrankenhaus und Mul- tinationalen Kommando Operative Führung Ein- satzkräfte. Nach einem intensiven Gespräch mit dessem Befehlshaber, Generalleutnant Richard Roßmanith, hielt Wüstner vor rund 120 Soldaten und Zivilbeschäftigten in der Wilhelmsburg-Ka- serne einen Vortrag zur aktuellen Verbandspolitik. Neben einem Rück- sowie Einblick in die aktuelle verbandspolitische Arbeit ging er vor allem auf die eingeleiteten Trendwenden Haushalt, Material und Personal ein, deren Umsetzung nach wie vor zögerlich sei. So sei es zum Beispiel mit der Schaf- fung von neuen Planstellen allein nicht getan, denn die Menschen müssten zunächst mitunter über Jahre dafür ausgebildet werden. Allein das Schaffen neuer Planstellen reiche eben nicht, wenn diese nicht besetzt werden können. Den aus Per- sonalnot gespeisten Überlegungen, die allgemeine Altersgrenze anzuheben, sahen nicht nur der Bun- desvorsitzende, sondern auch weitere Teilnehmer des Plenums kritisch. <eitraubende 2rozesse geraten zur Belastung In den folgenden Gesprächsrunden mit Dienst- stellenleitern und Kommandeuren der Standorte Ulm und Dornstadt, den dortigen Personalrä- ten, Kompaniechefs und -feldwebeln sowie den Vertrauenspersonen und Sprechern Vertrauens- personenversammlung zeigte sich über alle Ebe- nen hinweg ein inzwischen bekanntes Bild: Auf- gesplitterte Zuständigkeiten und überbordende Bürokratie einhergehend mit ungebremster Rege- lungswut führen zu zeitraubenden Prozessen, die allgemein als Belastung wahrgenommen werden. Viel Lob erhielt der Bundesvorsitzende für die Haltung des DBwV mit Blick auf die politisch-me- diale pauschale Verurteilung der Bundeswehr, aber auch für das Engagement der Mandatsträger auf allen Ebenen. „Ein Bundesvorsitzender und ein Bezirksvorsitzender, die sich bei ihrem Besuch des Standorts einen ganzen Tag Zeit nehmen, zuhören, erklären und Position beziehen, das zeichnet unse- ren DBwV aus“, anerkannte ein Stabsfeldwebel ge- genüber Wüstner. Beim abendlichen Vortrag der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (Sektion Ulm), mitorganisiert durch den Bezirksvorsitzenden Donau-Neckar-Bo- densee im DBwV, Oberstabsfeldwebel a.D. Harald Lott, konstatierte Wüstner eine auf Kante genähte personelle und materielle Aufstellung der Bundes- wehr angesichts der Fülle der gestellten Aufträge. Dies gehe zu Lasten von Gesundheit, Motivation und Berufszufriedenheit. Es bedürfe dringend „ru- higerer Gewässer“, um zu regenerieren oder sich mit Blick auf die Innere Führung zu orientieren. Nebenbei räumte der Bundesvorsitzende mit dem Am Folgetag stand der Standorttag Laupheim – Heimat des Hubschraubergeschwaders 64 mit CH-53 und brandneuen H145M – auf dem Programm. Auch hier sprach Wüstner zunächst mit dem Kommandeur, Oberst Stefan Demps, bevor ihm Piloten, Techniker und ein Experte von Airbus den neuen Hubschrauber vorstellten. Wüstner führte auch intensive Gespräche mit Disziplinarvorgesetzten sowie Vorständen von StoKa, TruKa und KERH zu aktuellen Heraus- forderungen am Standort und für den DBwV. Dabei sprachen die Menschen vor Ort trotz ihrer hohen Motivation für die Aufgabenerfüllung die Sorgen deutlich an: unter anderem das Fehlen von Flugstunden und mangelnde Regenerations- möglichkeiten der Piloten, Bordtechniker sowie „Doorgunner“ bei extremer Einsatzbelastung. Nach diesen intensiven Gesprächen resümierte der Bundesvorsitzende: erstens seien die Hub- schrauber CH-53 aus dem Afghanistan-Einsatz zu nehmen, zweitens müsse die Industrie die Wartungsarbeiten zeitgerecht erfüllen und drit- tens müsse die Nachfolgeentscheidung für die CH-53 umgehend getroffen werden. Eine Mitgliederversammlung mit anschlie- ßendem Grillabend beschloss den Standorttag in Laupheim mit guten Gesprächen unter motivier- ten Mitgliedern. Im Ergebnis beider Standorttage wurde jedem klar, was den DBwV auszeichnet: der klare Bezug zur Basis! HL/IK verbreiteten Missverständnis auf, Innere Führung habe lediglich etwas mit einer Art der Menschen- führung zu tun. Es gehe imKern um einsatzbereite Streitkräfte in unserer Demokratie. Dazu gehöre auch eine breite Diskussion über die Rolle sowie das Ansehen der Bundeswehr in Staat und Gesell- schaft. Gerade bei Letzterem habe insbesondere die Politik enormen Nachholbedarf, soWüstner. Foto: DBwV Foto: DBwV DIE BUNDESWEHR | NOVEMBER 2017 L # N D E S V E R B # N D S ȁ D D E U T S % * L # N D 7

RkJQdWJsaXNoZXIy ODYxNzM=