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BDM-Gruppe aus Köln-Sürth mit ihren Wimpeln, 1934.
Schießübungen von Schülern der Adolf-Hitler-Schule
„Thüringen“ während ihrer Russlandfahrt, vom 26. Juni bis
5. August 1942.
„Führerdienst“ eines Kölner HJ-Stamms, Septem-
ber 1936.
unter dieWehrerziehung, sie mit
ihrer Arbeit verfolgte und wel-
chen Herausforderungen sich die
Jungen undMädchen vor allem im
Krieg stellen mussten, etwa durch
den Dienst an der Heimatfront.
Sicher ein beklemmendes The-
ma, dem sich aber nicht nur Hob-
byhistoriker gern stellen werden.
Wer die Kölner Ausstellung besucht,
sollte auf jeden Fall auch in das Ge-
stapo-Gefängnis hinabsteigen, wo an
den Zellenwänden rund 1800 Inschrif-
ten und Zeichnungen der einstigen
Gefangenen erhalten sind, geschrieben
mit Bleistiften, Kreide, Fingernägeln, sogar Lip-
penstift. Sie erinnern am eindrücklichsten an den
„tausendjährigen“ Schrecken.
RT
Die Erwähnung der Adresse Appellhofplatz 23-
25 lässt gereifte Kölner Bürger wohl noch immer
erschaudern. Denn dort steht das EL-DE-Haus
(lautschriftlich genannt nach den Initialen seines
Erbauers Leopold Dahmen), dessen Name zum
Inbegriff der NS-Schreckensherrschaft in Köln
wurde. In dem Gebäude residierte von 1935 bis
1945 die Geheime Staatspolizei, sprich: Gestapo.
Noch in den letzten Kriegsmonaten ließen Hit-
lers Scherge dort HunderteMenschen hinrichten.
Köln tat das einzig Richtige mit dem Schandbau.
Plakat © Stadtarchiv Lippstadt
© NS-Dokumentationszentrum
www.nsdok.deTelefon: (0221) 2212-6332
Die Stadt etablierte dort in den 1980er
Jahren ein NS-Dokumentationszen-
trum, das seither als die größte lokale
Gedenkstätte für die Opfer des Natio-
nalsozialismus in Deutschland gilt. Auf
2800 Quadratmetern inklusive der 900
Quadratmeter großen Dauerausstellung
„Köln im Nationalsozialismus“ wird
unter anderem belegt, dass die einst weit
verbreitete Vorstellung, im katholischen,
liberalen und autoritätsfeindlichen Köln
sei das Nazitum weniger schlimm als an-
dernorts gewesen, nichts als Legende ist.
Dank seinem hohen Anspruch,
das sicherlich dunkelste Ka-
pitel deutscher Geschichte
auch späteren Generationen
eindrücklich zu vermitteln,
wurde das Zentrum bereits
mit 17 nationalen und inter-
nationalen Auszeichnungen
bedacht.
Zurzeit widmen sich die
Kölner auch der Jugend in
der NS-Zeit. In der Son-
derausstellung
„Jugend
im Gleichschritt? Die
Hitlerjugend zwischen
Anspruch und Wirk-
lichkeit“
(bis 12. März) wird
deutlich gemacht, welch wichtiger Faktor für die
NS-Innenpolitik die mitgliederstärkste Organi-
sation im Reich als das „Volk von morgen“ war.
In fünf Abschnitten geht die hoch informative
Schau unter anderem den Fragen nach, wie die
Hitlerjugend mit Elternhäusern, Schule und Kir-
che um die Vormachtstellung in der Jugenderzie-
hung konkurrierte, welche politischen Ziele, dar-
Köln beleuchtet die größte Nazi-Organisation als wichtigen Faktor der NS-Politik
Die Hitlerjugend – Leben zwischen
Wehrerziehung und Heimatfront
Zeile
David Crosby hat bei Kennern einen Ruf wie
Donnerhall. Er war 1963 Mitbegründer der
Byrds und machte später mit Stephen Stills
und Graham Nash die Supergroup Crosby,
Stills & Nash zu einer der erfolgreichsten
US-Formationen der 60er und 70er Jahre.
Und das sind nur Auszüge aus dem bewegten
Leben der Singer-Songwriter-Legende. Mit
75 hat Crosby jetzt mit „Lighthouse“ seine achte Soloarbeit veröffentlicht – neun
Songs, roh und auf das Wesentliche reduziert, wie der Folk-Veteran selbst sagt.
„Ein tadelloses Alterswerk“, lobt „Stereo“.
RT
Als Parkplatzwächter fing er einst an, inzwi-
schen ist er längst eine Rocklegende: Meat
Loaf (zu deutsch Fleischklops, den Spitzna-
men hat ihm mit 13 sein Football-Trainer
verpasst) schaffte es 1977 schon mit seiner
zweiten LP „Bat Out Of Hell“, sich stolze 82
Wochen in den US-Charts zu halten. Nach
23 Jahren hat er sich nun für sein neues Al-
bum „BraverThanWe Are“ wieder mit Komponist Jim Steinman zusammen-
getan. Den zehn Songs merkt man leider an, dass „The Voice“ viel von der einst
großen Stimme eingebüßt hat. Fans werden trotzdem reinhören.
RT
David Crosby: Lighthouse
Meat Loaf: Braver Than We Are
Neue CDs in den Regalen
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© Caroline
DIE BUNDESWEHR | JANUAR 2017
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