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Ü

Immobilienbesitz im Alter? Für viele Menschen im Osten

der Republik blieb dies nur ein Traum.

Landesverband Ost

Landesgeschäftsstelle:

Kapelle-Ufer 2, 10117 Berlin

Telefon: (030) 80470370

Fax:

(030) 80470379

E-Mail:

ost@dbwv.de

Beauftragter für die Pressearbeit:

Hauptfeldwebel Lars Hermann

E-Mail:

Lars.Hermann@dbwv.de

Über ein Vierteljahrhundert nach der deutschen

Einheit hat die Politik endlich nun eine „großen

Schritt“ getan. Was ist über die Rentenanglei-

chung Ost-West nicht alles diskutiert worden?

Es wurde vieles versprochen, es wurde viel ana-

Rentenangleichung nach 35 Jahren

deutsche Einheit

lysiert und man war immer wieder enttäuscht –

ein Trauerspiel der jeweiligen Koalitionen. Ob

Schwarz-Gelb, Rot-Grün, oder Schwarz-Rot –

jede Regierung seit 1990 versprach den Wählern

viel und hielt dann ziemlich wenig.

Dabei gab es in den gut zweieinhalb Jahrzehn-

ten seit der Einheit kaum ein Thema, das die

Emotionen in Ost und West mehr aufgewühlt

hat. Auf der einen Seite das Gefühl, doch nur

Rentner zweiter Klasse zu sein. Auf der anderen

Seite der Eindruck, ostdeutsche Ruheständler

werden durch Vergünstigungen wie die Höher-

bewertung ihrer Löhne noch besonders weich in

Watte gepackt.

Es bleibt, dass die noch immer niedrigeren

Ost-Löhne durch den besseren Hochwertungs-

faktor zum höheren Rentenniveau hierzulande

führen. Allerdings ist der Normalrentner im

Osten dann noch lange nicht auf West-Lebensni-

veau angelangt. Weil er eben keine Chance hatte,

seinen Lebensabend über Immobilienbesitz, Be-

triebsrenten, Aktiendepots oder geerbtes Vermö-

gen zusätzlich abzusichern.

Mal ganz abgesehen davon, dass der pensio-

nierte Berufssoldat mit Vordienstzeit in der NVA

bundesweit eine absolute Rarität ist und – wenn

er Rentenansprüche generiert hat – diese auch

mit dem gesetzlichen Rentenalter erhält, diese

dann nie an die Maximalpension von 71,75 Pro-

zent herankommt. Erst im Jahre 2025 werden

auch die Unterschiede in der Versorgung Ost/

West ausgeglichen sein. Dazu braucht es aber

kein Gesetz oder Beschluss einer Koalition. Dann

erhalten die in die Bundeswehr übernommenen

Soldaten, die keine Rentenansprüche in der DDR

erworben haben – also diejenigen, die am 3. Ok-

tober 1990 etwa zwischen 18 und 23 Jahre alt

waren – ihre volle Versorgung. Ältere Soldaten

erhalten zum Teil mit Eintritt in das Rentenalter

beziehungsweise mit Rentenbezug nicht einmal

die Mindestversorgung. Hier werden die Unter-

schiede bleiben. Als letzten Versuch starteten wir

deshalb im Jahre 2011 bis 2013 im Landesver-

band Ost die Petition zur Abschaffung der Ver-

sorgungslücke für aus der NVA übernommene

Bundeswehrsoldaten. Leider hatte auch damals

die Politik nicht den Mut, diese Ungerechtigkeit

zu beseitigen. Der damalige Staatssekretär im

BMVg erläuterte seinerzeit während der öffentli-

chen Anhörung im Petitionsausschuss, dass alles

„sachgerecht“ sei.

Zumindest das numerische Rentenungleichge-

wicht zwischen Ost undWest wird nun behoben.

Immerhin, das ist zunächst eine gute Nachricht.

Auch wenn die Frage, wo denn nun die zusätzli-

chen Milliarden herkommen, noch nicht beant-

wortet ist. 2025 also. Eine bittere Pille für viele

Ostrentner, deren Hoffnung auf die schnellere

Angleichung dahingeschmolzen ist. Damit wird

auch der Koalitionsvertrag nicht erfüllt – darin

steht klar die Jahreszahl 2020!

Trotz Vollzugs ist damit klar, dass die Renten-

und Versorgungseinheit eher als notwendiges

Übel daherkommt. Noch nicht klar ist allerdings,

wie die Finanzierung gelöst werden soll. Positiv

ist am Ende nur, dass ein scheinbar ewiges und

zähes Ringen nun tatsächlich mit einem Endda-

tum versehen wurde.

Joachim Wohlfeld

Auf der Grundlage der Satzung des Deutschen BundeswehrVerbands, § 19, wird termingerecht die Landesversammlung

2017 einberufen.

Sie findet vom 7. bis 9. Juni 2017 im Van der Valk Hotel Berlin Brandenburg, Eschenweg 18, 15827 Blankenfelde-Mahlow,

statt. Die Kameradschaften werden rechtzeitig mit Rundschreiben des Landesvorsitzenden über alle Modalitäten informiert.

Einberufung zur Landesversammlung

DIE BUNDESWEHR | JANUAR 2017

L A N D E S V E R B A N D O S T

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