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Udo Starck, Personalleiter bei

F.EE

„Uns sind solide fachliche Erfahrungen wichtig“

Die Bundeswehr:

Konnten Sie – neben der Einstellung

von Herrn Paschen – bereits in der Vergangenheit Er-

fahrungen mit Soldaten und Soldatinnen sammeln

und – wenn ja – welche?

UdoStarck:

Einige unserer

F.EE-

Kollegen kommen

von der Bundeswehr. Das Kennenlernen erfolgte auf

verschiedenen Wegen. Zu Zeiten der Wehrpflicht

wurde uns der eine oder andere Kollege von Wehr-

dienst Leistenden empfohlen. Derzeit kommen wir

vorwiegend mit Soldaten aus Bundeswehrstandorten

in der näheren Umgebung zu deren Wehrzeitende in

Kontakt oder nutzen bei Personalmessen – beispiels-

weise veranstaltet durch denBFDoder AkBwW– die

Möglichkeit, geeignete Bewerber kennenzulernen.

WarumhabenSie sich für einenSoldaten entschieden?

Die vorherige Erfahrung innerhalb der Organisation

der Bundeswehr war für uns bislang bei noch keiner

Positionsbesetzung vorrangig. Wichtig hingegen ist

uns, dass neue Kollegen vor allem solide fachliche

Erfahrungen und das individuell benötigte Poten-

zial mitbringen. Dazukommen muss in jedem Fall

das richtige Engagement sowie der Wille und die

Fähigkeit, die Aufgaben im Unternehmen stem-

men zu wollen und auch stemmen zu können. Dabei

punkten wir mit der Möglichkeit, ehemaligen Solda-

tinnen und Soldaten – wenn gewünscht – weiterhin

Einsätze im internationalen Kontext anbieten zu

können, denn wir sind weltweit an den Entstehungs-

orten neuer Automobilwerke vertreten.

Welche Tipps können Sie Soldatinnen und Soldaten

bei der Berufswahl geben?

Diejenigen, welche bereits eine für die Wirtschaft ge-

eignete berufliche Qualifikation haben, möchten wir

ermuntern, einen Direkteinstieg zu wagen. Gewerb-

lich-technische Einstiegsqualifikationen oder gar ein

Meister- oder Technikerabschluss sind für die meisten

unserer verfügbaren Positionen eine vollends ausrei-

chende Basis für eine erfolgreiche und gute Zusam-

menarbeit. Ob und inwiefern sich im Unternehmen

daraus dann gegebenenfalls auch eine Führungsposi-

tion ergibt, zeigt sich im beruflichen Alltag. Die Idee,

sofort als Führungskraft einsteigen zu wollen, ohne

das Unternehmen und die Branche überhaupt zu ken-

nen, ist für uns nicht wirklich nachvollziehbar. Denn

auch in Unternehmen der freien Wirtschaft gibt es

hervorragende Mitarbeiter, deren Leistung von den

Neueinsteigern zunächst einmal erreicht und dann

übertroffen werden muss, bevor die nächsten realisti-

schen Karriereschritte denkbar werden. Viele Solda-

tinnen und Soldaten, mit denenwir sprechen, vertrau-

en unserer Einschätzung nach außerdem zu stark auf

einen Karrieresprung nach einem der Bundeswehrzeit

nachgelagerten Studium. Dabei bedenken viele nicht,

dass sie nach dessen Abschluss üblicherweise imdirek-

ten Wettbewerb zu zum Teil mehr als zehn Jahre jün-

geren Absolventinnen und Absolventen stehen, wel-

che oft durch maßgeschneiderte Praktika sowie mit

einem Höchstmaß an Offenheit, zeitlicher wie räum-

licher Flexibilität und auch Unbefangenheit punkten.

Mit Mitte 30 tun sich – unserer Erfahrung nach – die

meisten Hochschulabsolventinnen und -absolventen

heute tendenziell eher schwer mit einem Ersteintritt

in die Anforderungen der freienWirtschaft.

Was können Sie unseren Leserinnen und Lesern für

die Bewerbungsphase mit auf denWeg geben?

Für Bewerber aus den Streitkräften gelten für uns die

gleichen Maßstäbe wie für jede andere Interessen-

tin bzw. jeden anderen Interessenten. Wir möchten

bereits im Motivationsanschreiben wissen, weshalb

F.EE

die neue berufliche Heimat werden soll, und

was der aus der Truppe Austretende nach dessen

eigener Einschätzung besonders attraktiv für das

Unternehmen macht. Zudem muss die Bewerbung

natürlich vollständig sein (Motivationsanschreiben,

Lebenslauf, Belege für alle relevanten Stationen des

Lebenslaufs inklusive Aus- und Weiterbildung so-

wie Dienst- und Arbeitszeugnisse), damit sich die

Personal-/Fachabteilung sofort ein realistisches Bild

machen kann.

Herr Starck, wir bedanken uns herzlich für das In-

terview sowie für Ihre ehrliche und kompetente Ein-

schätzung.

Foto: F.EE

Gemeinsam für die Eingliederung

unserer Soldatinnen auf Zeit und

Soldaten auf Zeit

Ihre Ansprechpartner der Landesverbände

des Deutschen BundeswehrVerbands

LV Nord

Johann Harms

Stabsfeldwebel a.D.

Johann.Harms@dbwv.de

LV Ost

Peter Götze

Oberstleutnant a.D.

Peter.Goetze@dbwv.de

LV West

Jürgen Gemmer

Oberstabsfeldwebel a.D.

Juergen.Gemmer@dbwv.de

LV Süddeutschland

Jürgen Schreier

Oberstabsfeldwebel a.D.

Juergen.Schreier@dbwv.de

FürFragenrundumdasThemaSaZ,insbeson-

dere zu Berufsförderung, Dienstzeitversor-

gung und Eingliederung, ist in der Bundesge-

schäftsstelle Bonn das Referat R 6 zuständig.

Erreichbar unter (0228) 3823-222 oder per

E-Mail an

R6@DBwV.de.

ImDezember haben wir über die gelungene Wiedereingliederung des ehemaligen SaZ Sebastian Paschen berichtet

– warum die Unternehmensgruppe

F.EE

sich gerne für Soldaten entscheidet, schildert Personalleiter Udo Starck im

Interview

DIE BUNDESWEHR | JANUAR 2017

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