Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
der Bundestag hat Anfang Dezember wichtige
Beschlüsse gefasst, von denen ein Teil des Zivil-
personals in der Bundeswehr profitiert. Zum ei-
nen wurde das Bundesumzugskostengesetz durch
die Einführung eines Optionsmodells geändert,
das eine Wahlfreiheit zwischen einer Umzugs-
kostenvergütung oder der befristeten Gewährung
von Trennungsgeld im Rahmen von Versetzun-
gen ermöglicht. Die gesetzliche Regelung der
Wahlfreiheit wurde jahrelang vom DBwV auf-
grund der hohen Versetzungshäufigkeit unserer
militärischen Kameradinnen und Kameraden
gefordert. Da im Zuge der verschiedenen Bundes-
wehrreformen – insbesondere in der laufenden
Neuausrichtung – viele Standorte geschlossen
und Dienststellen aufgelöst oder verlegt wur-
den, war beziehungsweise ist zunehmend auch
das Zivilpersonal von Versetzungen betroffen.
Dabei wird auch mit den dienstlichen Versetzun-
Klaus-Hermann
Scharf
Gute Bundestagsbeschlüsse für das Zivilpersonal
deswehrfeuerwehr zugutekommen. Diese Er-
folge für das Zivilpersonal sind das Ergebnis be-
harrlicher Überzeugungsarbeit der zuständigen
Mandatsträger des DBwV bei den politisch Ver-
antwortlichen und machen Mut, auch die noch
offenen Punkte des Forderungspapiers weiterhin
unbeirrt einer erfolgreichen Lösung zuzuführen.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Vorsitzender
Fachbereich
Zivile
Beschäftigte
Elitesoldaten gegen den IS:
Thriller mit Bundeswehr-
hintergrund
Fiktion mit realistischem Hintergrund: Jörg
H. Trauboth, Oberst a.D. der Luftwaffe und Si-
cherheitsexperte, hat einen packenden Roman
geschrieben. Marc Anderson und seine beiden
Kommandobrüder
Thomas und Tim
sind Elitesoldaten
des KSK. Bei einer
R e t t u n g s a k t i on
von zwei deut-
schen Geiseln, die
im Nordirak vom
Islamischen Staat
(IS) entführt wur-
den, verlässt das
Glück die drei.
Die perfekt ge-
plante Operation
wird verraten. Marc, Thomas
und Tim entkommen nur knapp dem Tod. Das
KSK gerät politisch unter Beschuss.
Die drei Kommandosoldaten quittieren ihren
Dienst und beginnen einen neuen Job als Sicher-
heitsexperten. Aber als der Unternehmersohn
Johannes Ericson und seine Lebensgefährtin vom
IS entführt werden und die deutsche Regierung
erpresst wird, sind sie wieder gefordert.
Mit „Drei Brüder“ hat Trauboth ein Szenario
gen nicht unbedingt der Lebensmittelpunkt der
Familie mit verlegt, sodass das Pendeln auch bei
vielen zivilen Kolleginnen und Kollegen Alltag
ist. Somit hatten wir 2015 die Forderung nach
der gesetzlichen Wahlfreiheit auch in das Forde-
rungspapier zur Attraktivitätssteigerung für das
Zivilpersonal mit aufgenommen und in den par-
lamentarischen Raum getragen.
Eine der weiteren Forderungen in dem Papier
ist unter anderem die vollständige Abdeckung
der zivilen Dienstposten mit Plan- und Haus-
haltsstellen, insbesondere in den Laufbahnen des
mittleren Dienstes hinsichtlich der Besoldungs-
gruppen A 8, A 9m und A 9mZ. Nun ist zwar
der Bundestag dieser Forderung leider nicht in
Gänze nachgekommen, hat jedoch im Rahmen
der Verabschiedung des Haushalts für 2017 im
Einzelplan 14 weitere Hebungen und auch neue
Planstellen in diesem Besoldungsbereich vorge-
sehen. Viele der neuen Planstellen werden den
neu eingerichteten Dienstposten für die Bun-
vor aktuellem politischem Terrorhintergrund
gezeichnet, das sein Wissen als Krisenmanager,
Militär- und Terrorexperte widerspiegelt. Auch
wenn manches fiktional überzeichnet ist, kann
der Leser das Buch kaum aus der Hand legen.
Mehr als eine Urlaubslektüre.
Jörg H. Trauboth:
Drei Brüder – Ein Deutschland-Thriller
548 Seiten, 2. Auflage,
ISBN 978-3-939829-64-5,
16,90 Euro
Eine gute alte Tradition
Zunächst war es nur ein Gesangsstück, das „Lied
der Artillerie“, gesungen an der neu gegründeten
Artillerieschule der Bundeswehr in Idar-Ober-
stein. Was mit dieser Sangeseinlage und der ersten
Barbarafeier 1956 begann, ist zur guten alten Tra-
dition geworden. Den Wurzeln und der Entwick-
lung dieser Tradition spüren Kurt W. Stengert
und Otto-E. Zander nach. Beide sind ehemalige
Artillerieoffiziere. Von der kaiserlichen Armee bis
zur Bundeswehr lässt sich die Verehrung der hei-
ligen Barbara als Schutzpatronin der Truppengat-
tung nachzeichnen.
Das Buch, mit einem Geleitwort von Gene-
ral a.D. Wolfgang Altenburg versehen, ist nicht
nur für Artilleristen interessant. Die Pflege des
Brauchtums in sehr unterschiedlichen Militärmi-
lieus, der Zusammenhalt, der die Truppe zu allen
Zeiten ausgezeichnet hat – all das gerät zur span-
nenden Lektüre.
Kurt Walter Stengert/Otto-Eberhard Zander:
Die im Schutze Sankt Barbaras kommen –
Die Tradition der Barbarafeiern bei der
deutschen Artillerie von ihren Anfängen bis
zur Gegenwart
215 Seiten, trafo Wissenschaftsverlag,
ISBN 978-3864641053, 15,80 Euro
Alleingang
Der junge Kom-
mandosoldat Jan Stei-
ger macht während
eines
Tauchgangs
eine unglaubliche
Entdeckung.
Wäh-
rend zeitgleich die
CIA erste Hinweise
über eine mögliche
Anschlagsplanung
gegen den Westen
erhält, versucht der
BND das scheinbar
Unaufhaltsame abzu-
wenden. Der brisante, mit Insiderwissen gespick-
te Thriller ist das Erstlingswerk des Konfliktfor-
schers und langjährigen Offiziers der Reserve Ian
Krüger.
Ian Krüger:
Alleingang
Taschenbuch, 400 Seiten,
Scheyring Verlag, 2014,
ISBN: 978-3-944977-24-9, 13,99 Euro
Bücher
DIE BUNDESWEHR | JANUAR 2017
F A C H B E R E I C H Z I V I L E B E S C H Ä F T I G T E 57