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Durch im Einsatz gewonnene Erfahrungen einen Schritt voraus

Verlässlicher Partner für jedermann

Neuer Leiter des Sanitätsunter-

stützungszentrums Wilhelmshaven

Koblenz.

Durch die Herausgabe des neuenWeiß­

buchs wird die Regierung dem sich geänderten

politischen Umfeld gerecht. Als Folgerung des­

sen hat sich auch der Auftrag der Bundeswehr

fundamental gewandelt – nicht jedoch für die

Bundeswehrkrankenhäuser. Ihr Hauptauftrag ist

weiterhin die Versorgung der Soldaten sowie die

Bereitstellung von hoch qualifiziertem medizini­

schen Personal für die Sanitätseinrichtungen der

Bundeswehr.

Die fünf Bundeswehrkrankenhäuser sind ein

Bestandteil des weltweiten Rettungssystems des

Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Sie sind die so­

genannte Role 4 der Rettungskette für Soldaten.

Nach der Behandlung in den Einsatzgebieten

werden verwundete oder verletzte Soldaten nach

Deutschland in eines der Bundeswehrkranken­

häuser gebracht. Hier können dann alle abschlie­

ßenden Behandlungen und Therapien durchge­

führt werden. Aber nicht nur Soldaten werden

Wilhelmshaven/Sengwarden.

Oberstarzt Dr. Michael Clauss (l.) ist neuer Leiter

des Sanitätsunterstützungszentrums in Wilhelmshaven. Generalarzt Dr. Armin Ka­

linowski (M.), frischgebackener Kommandeur des Kommandos Regionale Sanitäts­

dienstliche Unterstützung, übertrug ihm bei einemmilitärischen Appell die Leitung

über die regionale sanitätsdienstliche Versorgung im Nordwesten. Zuvor entband er

Oberstarzt Dr. Johannes Backus (r.), der nun Kommandeur des Kommandos Schnel­

le Einsatzkräfte Sanitätsdienst in Leer wird, von der Führung des Wilhelmshavener

Sanitätsunterstützungszentrums. Clauss war zuletzt Kommandeur des Sanitätsregi­

ments 1 in Weißenfels.

H.-J. Hilgers, eb

Foto: Bundeswehr/Avola

Foto: Bundeswehr

behandelt: Nur bei 20 Prozent der jährlich ins­

gesamt rund 60 000 stationären Patienten und

rund 350 000 ambulanten Fälle handelt es sich

um Soldaten. Die Krankenhäuser sind folgerich­

tig nicht nur für die Bundeswehr ein verlässlicher

Partner, sie sind auch hervorragend im zivilen

Versorgungsund Rettungssystem eingebunden.

Die Rettungsdienste der Bundeswehrkran­

kenhäuser fahren jährlich über 42 000 Notfall­

einsätze und stehen jedem zivilen Patienten für

Behandlungen offen. Denn die Maxime des Sani­

tätsdienstes ist es, einem Soldaten im Falle einer

Erkrankung, Verletzung oder Verwundung im

Auslandseinsatz oder einer einsatzgleichen Ver­

pflichtung eine medizinische Versorgung zuteil

werden zu lassen, die im Ergebnis dem fachlichen

Standard in Deutschland entspricht. Um dies je­

derzeit gewährleisten zu können, müssen die Ärz­

te in den Krankenhäusern möglichst vielfältig

ausgebildet sein. Aber nicht nur die Ausbildung

zählt, auch das ständige Arbeiten auf den Fachge­

bieten ist unerlässlich. Deshalb sind zivile Patien­

ten die Masse im täglichen Betrieb.

Infolge der in den letzten Jahren aufgekomme­

nen Verunsicherungen durch Anschläge wie in

Paris, Brüssel oder München ist die Militärme­

dizin in einen ganz neuen Fokus geraten. Gerade

in zivilen medizinischen Fachgremien, wie der

Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Militärund

Notfallchirurgie, ist die in den Auslandseinsät­

zen erworbene Fachexpertise des Sanitätsdienstes

hoch angesehen. Deshalb stehen die Ärzte des Sa­

nitätsdienstes für viele Gremien und Organisatio­

nen zur Taktischen Verwun­

detenversorgung und zum

TerrorKrisenmanagement

beratend zur Seite. Hierfür

bieten die Krankenhäuser

in regelmäßigen Abständen

Lehrgänge an, die von zivilen

Organisationen besucht wer­

den können.

T. Nolte, eb

Die Rettungskette der

Bundeswehr

Quelle: Bundeswehr

DIE BUNDESWEHR | JANUAR 2017

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