Das neue Heft: Zur Abwechslung etwas
Handfestes in der „postfaktischen Zeit“
Jan Meyer,
Herausgeber
Berlin Skyline © rare – Fotolia.com
E
Ehrlich, normalerweise machen wir das nicht.
Aber dieses eine Mal geht’s nicht anders. Das
neue Heft macht uns schon stolz. Nicht nur,
weil wir jetzt auch ein Papier haben, auf dem
unser neues Layout endlich richtig zur Geltung
kommt. Nicht nur, weil ein paar Unverdrossene
von uns gleichzeitig alles gegeben haben, da-
mit auch unser Internetauftritt schöner wird.
Sondern weil wir permanent alles tun, um ein
besseres Heft zu machen. Mit Interviews mit
Spitzenpolitikern wie Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier
. Mit Gastbeiträgen
wie dem von
Nikolaus
Blome
, stellvertretender
Chefredakteur von „Bild
„und
Bild.de,Buchautor
und profunder Kenner
der Berliner Politszene.
Oder mit Karikaturen
von
Stephan Rürup
, der
in der „Titanic“ ebenso
veröffentlicht wie in der
„Welt am Sonntag“. Cool,
oder? Wenn Ihnen jetzt
allerdings vor Begeiste-
rung der Kaffee umfällt,
denken Sie daran: Sie
brauchen jetzt etwas an-
deres zum Aufwischen.
Diese Zeitung saugt nun
keine Flüssigkeiten mehr
auf …
✶✶✶✶
Wenn Sie sich als Steuer-
zahler mal so ein richtig
gutes Gefühl verschaffen
wollen, lesen Sie einfach
ein bisschen im Schwarz-
buch des Bundes der
Steuerzahler.
Glauben
Sie mir, das Geben fällt
viel leichter, wenn man
sich diese wunderbaren
Beispiele für Geldver-
schwendung anschaut.
Leider taucht da auch die Bundeswehr in dieser
bunten Aufstellung auf – konkret: Die Bundes-
wehrreform. Viel Geld wurde im Rahmen des
Bundeswehrreform-Begleitgesetzes unter
Tho-
mas de Maizière
in die Hand genommen, um
den radikalen Personalabbau zu beschleunigen.
Auch wenn der mittlerweile gestoppt ist, wird er
noch bis Ende 2017 durch die bisherigen Zusa-
gen mehr als 190 Millionen Euro kosten. Und da
jetzt ja mit der „Trendwende“ wieder Soldaten
und Beamte neu eingestellt werden sollen, gibt
das BMVg viel Geld für Werbung aus. Schade.
Ärgerlich. Oder wie der Bund der Steuerzahler
nüchtern kommentiert: Das Ministerium bügelt
Fehlentscheidungen aus – und „Die Kosten da-
für müssen die Steuerzahler begleichen.“
✶✶✶✶
Manchmal fragt man sich, wo die ihre Ohren ha-
ben. Die Jury der Gesellschaft für deutsche Spra-
che in Wiesbaden hat den Begriff „postfaktisch“
zum „Wort des Jahres 2016“ gewählt. Eigentlich
hätte er das Zeug zumUnwort gehabt, bezeichnet
er doch den Umstand, dass angeblich heutzutage
Emotionen, „gefühlte Fakten“, manchmal wichti-
ger sind als Tatsachen. Ein Gedanke, der bei der
Bundeswehr natürlich absolut unvorstellbar ist.
Deswegen gab es da auch zwei andere Favoriten
auf den Titel. Bei den Führungskräften war es
„Preisschild“ – als Synonym für die Konsequen-
zen, die die Erfüllung von Aufträgen trotz eigent-
lich ungenügender Ressourcen für die Betroffe-
nen hat. Und bei der Truppe war es der Klassiker:
„SAZV“. Aber vielleicht haben die zwei ja noch
eine Chance, wenn das „Unwort des Jahres“ge-
wählt wird …
✶✶✶✶
Das ist der Fluch des digitalen Zeitalters: Es
gibt Schätze, die aus Platzgründen nicht in die
Zeitung finden – und in der Onlineausgabe an
einer Bezahschranke hängen bleiben. Die Folge
ist: Sie werden wenig gelesen, sie werden nicht
zitiert, landen kaum in Presseauswertungen. Es
ist, als seien die Sätze nie gefallen. In manchen
Fällen ist das besonders schade. Wie in diesem
hier. Im „Bild“-Interview sagte Verteidigungs-
ministerin
Ursula von der Leyen
mit Blick auf
die Notwendigkeit, mehr Geld für Verteidigung
auszugeben: „Wir steuern das zwei Prozent-Ziel
der Nato in angemessenen Schritten an. (…) Ide-
al wäre eine langsame, aber stetige Erhöhung des
Verteidigungsetats. (…) Es wäre aufrichtig, die-
ses Ziel auch im Wahlprogramm festzuschrei-
ben.“ Absolut. Das wäre es. Wir schauen nach,
fest versprochen. Und im Zweifel fragen wir
nach!
Mit dem richtigen Rückhalt
Interview: Steinmeier sieht Europa in der Pflicht
Endlich: Durchbruch in Sachen Trennungsgeld
B E T R E U U N G U N D F Ü R S O R G E
Januar 2017
Das Magazin des Deutschen BundeswehrVerbands
/DeutscherBundeswehrVerband
www.dbwv.deDie Bundeswehr
„Die Bundeswehr“, Jahrgang 2017: Wir geben alles!
DIE BUNDESWEHR | JANUAR 2017
N O T I Z E N A U S D E R H A U P T S T A D T 5